Seit einigen Jahren bin ich immer mehr fasziniert von Metallgarnen. Ich bin einfach begeistert darüber, wie  sie meinen DIY-Projekten das „gewisse Etwas“ geben. Dabei ist es egal,  ob es nun ein kleiner Hingucker für einem Bleistiftrock ist, ein Glitzern bei einem Landschaftsquilt oder so – wie gerade eben – wo die Weihnachtsdecke verschönert wird. Ich kann gar nicht genug bekommen von diesen fabelhaften Garnen.

JETZT fasziniert mich das Nähen mit Metallgarnen, aber das war längst nicht immer so. Früher riss ständig der Faden, oder er löste sich regelrecht in seine Bestandteile auf.  All das hatte ich einfach satt und wechselte dann zu einem „einfacheren“ Garn auf Kosten des Aussehens, das ich eigentlich erzielen wollte. Aber das Nähen mit Metallgarnen liess mir einfach keine Ruhe und war mir wirklich wichtig.
Jetzt, da ich die richtigen Tipps kenne,  kann ich den ganzen Tag ohne einen einzige Fadenbruch und auch ohne zu Fluchen nähen.

Hier sind die Tipps, die mir das Leben leichter gemacht haben.
Ich hoffe, sie helfen dir auch:

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Aufrechter Spulenhalter – Da Metallgarne logischerweise Metall enthalten, verhalten sie sich etwas anders als andere Garne. SULKY® Sliver und SULKY® Holoshimmer bestehen  aus einer dünnen, flachen, bandförmigen Polyesterfolie, die mit Aluminium oder einer holografischen Folie metallisiert ist, damit sie so schön reflektieren.  Aber da sie ein flaches Bändchen sind, also nicht gezwirnt, und flach bleiben sollen, ist es am besten, sie auf den aufrechten Spulenstift zu stecken und sie von der Vorderseite der Spule und dann durch die  Maschine einzufädeln. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sie sich nicht verdrehen, was zum Bruch führen könnte. Die Standard Metallgarne (SULKY® Metallic) habe ich auch auf meinen aufrechten Spulenstift gesteckt und das hat prima funktioniert.  Allerdings habe ich eine Freundin, die das Garn auf einen separaten Garnhalter etwas weiter von der Maschine entfernt stecken muss, damit es reibungslos läuft.  Also nimm  dir am besten etwas Zeit, um es auf  deiner Maschine zu testen und um heraus zu finden, was für dich am besten funktioniert.

Stelle die Fadenspannung korrekt ein – Die Art des verwendeten Metallfadens und die Art und Weise, wie du damit nähst, hilft dir zu entscheiden, welche Fadenspannung dein Oberfaden haben sollte. Wenn ich regelmäßig mit SULKY Sliver oder SULKY Holoshimmer (dem flachen Metallfaden) nähe, stelle ich meine Spannung auf etwa 2 oder 3 ein. Wenn ich mit SULKY Metallic nähe, habe ich eine Spannung von 3 oder 4 für normales Nähen und eine Spannung von 1 oder 2 für Freihandquilten. Der beste Weg, um herauszufinden was  auf deiner Maschine funktioniert, ist auf einen Probestück einfach die verschiedenen Spannungen auszuprobieren.
Nimm dir auch die Zeit, die Rückseite und die Vorderseite bei den verschiedenen Spannungen zu überprüfen.  Für das Freihandquilten gibt es bei den meisten Nähmaschinen einen separaten Quiltfuß. Auch dieser kann dein Ergebnis entscheidend verbessern.

Nadel –  Für Metallgarne wird normalerweise eine spezielle Metallic-Nadel in der Größe 90/14 empfohlen oder eine Topstich-Nadel. Ich persönlich verwende in der Regel lieber eine 90/14 oder 100/16 Quiltnadel.  Das mag daran liegen, dass ich  diese Nadel sowieso schon in meiner Maschine habe.

 

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Langsam nähen! Ich brauchte Jahre, um genau DAS zu verinnerlichen. Aber es stimmt wirklich für die meisten Näharbeiten. Langsames Nähen ist wirklich DER Schlüssel für das beste Resultat.
Ich selber mag zwar immer noch „Kamikaze Nähen“. Aber wenn ich Metallgarne einsetze, nähe ich jetzt bewusst langsamer und spare mir dann trotzdem Zeit, weil ich auf diese Weise viele Fadenbrüche vermeiden kann, die sonst durch zu hohe Geschwindigkeit verursacht würden.

Mit dem richtigen Unterfaden arbeiten – Mein Favorit ist sicherlich SULKY Bobbin Garn. Wenn ich jedoch möchte, dass der Unterfaden besser zu meinem Metallgarn passt, dann verwende ich lieber SULKY Poly Lite 60 in der Spule. Beim Sticken mit der Maschine arbeite ich fast ausschließlich damit. Du kannst stattdessen auch SULKY Invisible Garn verwenden, aber beachte bitte unbedingt, dass du das Garn dann sehr langsam aufspulst und die Spule ungefähr nur zur Hälfte füllst.

Die Garnqualität zählt – Wenn es um dekorative Garne geht, zählt die Qualität.
Seien wir mal ganz ehrlich: Wenn das Garn zu sehen ist, dann soll es bitte schön auch gut aussehen. Und das Garn soll natürlich auch noch gut zu verarbeiten sein.  Dies gilt insbesondere bei der Verwendung von Metallgarnen.
Hast du schon einmal mit einem Metallfaden angefangen zu nähen, dann schaust du auf dein Nähgut und siehst durch den Faden ein wenig Weiß? Das ist der innere Faden, der Kernfaden, der durchscheint, denn die meisten Metallfäden bestehen aus mit Folie umwickelten Fäden. Häufig ist dieser Kernfaden in Innern des Garnes Weiß. Bei den Metallgarnen von SULKY ist dies allerdings nicht der Fall. SULKY passt den Kernfaden so nah wie möglich an die Farbe des Metalls an.  Für dich bedeutet das: Selbst wenn der Kernfaden aus irgendeinem Grund mal durchschauen sollte, ruiniert er dein Projekt nicht.
SULKY Metallgarne sind außerdem maschinenwaschbar, trocknergeeignet und können mit geringer Hitze gebügelt werden.

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Für Maschinenstickerei, eine langsamere Gangart – Als ich die Experten von SULKY über das Sticken mit Metallgarnen befragte, bekam ich folgende Auskunft:
„Eine der häufigsten Fragen, die ich gestellt bekomme ist, ob ein Stick-Design extra für Metallgarne digitalisiert werden sollte?“
Meistens ist das nicht der Fall. Obgleich Metallgarn mehr „Raum“ als ein Rayongarn 40 erfordert, habe ich festgestellt, dass die meisten Designs, die gut digitalisiert worden sind und wenn sie nicht zu dicht sind, sich an Metallgarn ziemlich gut anpassen. Manchmal kann es notwendig sein, das Design etwas zu vergrößern, um das Metallgarn einzusetzen.
ABER DAS WICHTIGSTE: VERLANGSAME DIE GESCHWINDIGKEIT DEINER MASCHINE. Die meisten Maschinen verarbeiten Metallgarne ziemlich gut, wenn du die Maschine verlangsamst. Ein schlecht digitalisiertes Design kann jedoch nicht immer gut mit Metallgarnen umgehen. Aber auch sehr dichte Designs, selbst wenn sie gut digitalisiert sind, können die dickeren Metallgarne nicht aufnehmen.
Aber mit etwas Geduld habe ich es in einigen ziemlich dichten Designs doch hinbekommen.“

Längere Stichlänge – Metallgarne mögen keinen Abrieb und sind dafür gedacht, wirklich gesehen zu werden, daher ist eine größere Stichlänge eine gute Möglichkeit, den Abrieb zu verringern und die Schönheit des Fadens wirken zu lassen.

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Üben, üben, üben: Wie die meisten Dinge im Leben macht Übung den Meister. Gerade neulich habe ich mich an meine Maschine gesetzt und war in der Lage, Metallgarn fürs Freihandquilten für 4 Stunden ohne ein einziges Problem zu verarbeiten. Teilweise liegt es daran, dass ich all diese Tipps wie oben beschrieben angewendet habe, aber ich habe auch schon ganz oft mit Metallgarnen für Freihandnähen experimentiert! Ich habe die These immer wieder getestet und sie erweist sich immer noch als richtig:
Übung macht wirklich den Meister.

Dein Sulky-Team


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5 Kommentare zu „Tipps für das Arbeiten mit Metallgarn

  1. Danke für die Tipps. Ich hab das Sulky Metallic-Garn hier seit Monaten liegen und trau mich nicht. Sogar die passende Nadel ist da… 😉
    Liebe Grüße
    Nicki

    1. Super, das freut uns zu hören. Diese Hürde des „trauens“ muss erstmal genommen werden. Aber die Ergebnisse sprechen für sich. Wir hoffen das du nun loslegen kannst und dir die tollen Effekte von Metallgarn viel freude bereiten.

  2. Für welche Maschine gelten die im Artikel erwähnten Fadenspannungen? Ich habe eine Stickmaschine von Brother (Innovis V3/LE) und habe immer wieder Schwierigkeiten durch Fadenabrisse und „Knubbel“ unter der Stickerei, obwohl ich neue Nadeln benutze, die Geschwindigkeit und die Fadenspannung herab setze.

    1. Hallo Eva,
      vielen Dank für deinen Beitrag.
      Welches Metallgarn hast du denn verwendet?
      Hast du dir unsere Verarbeitungstipps in unserem Onlineshop auch schon angeschaut unter: https://sulky-shop.de/sulky-original-metallic-metallgarn/142-S-V
      Ansonsten ist noch der Fadenwege entscheidend, wie es abgespult wird und wie lange der Fadenweg ist.
      Wichtig wäre auch, ob du generell Probleme mit dem Garn hast, oder nur bei einem bestimmten Motiv. Es gibt durchaus auch Motive, die sehr dicht gepuncht sind und so für Metallgarn ohne vorherige Bearbeitung nicht geeignet sind.

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