Dinkelschal.

„Fertig! Ich bin endlich fertig!“ – verkündete stolz Ina und stand hastig von der Nähmaschine auf.

Sie streckte sich und gähnte herzhaft.

„Zeig mal“ – ermutigte sie Valentin, der auf der Couch mit einem Buch eingesunken saß.

„Warte mal, ich muss mich doch umziehen!“ Ina verschwand im Bad und 3 Minuten später zeigte sie voller Stolz ihren neuen Schlafanzug, den sie gerade genäht hat.

„Den Stoff kenne ich doch! Das ist doch meine alte Kinderbettwäsche, die ich dir letztens geschenkt habe! Das ist ja aber toll geworden!“

Ina drehte sich um ihre eigene Achse und ließ sie sich auf die Couch fallen.

„Ich hätte nie gedacht, dass es so viel Arbeit ist, einen Schlafanzug zu nähen. Die Hose war einfach, aber das Oberteil, die Knöpfe, der Kragen…Ich sage es dir, es ist sehr anspruchsvoll!“

„Na ja, wenn man es kauft, macht man sich keine Gedanken, wie unsere Kleidung entsteht.“

„Ina. Du hast noch nie etwas für mich genäht.“ – Valentin machte ein übertrieben trauriges Gesicht.

„Oh, für dich?“ Ina schaute ihn mit großen Augen an. „Nähen für Männer ist so schwer!“

„Warum denn? Wir sind doch genauso von Textilien umgeben wie ihr Frauen! Du nähst für deine Tante, für deine Nachbarin und für deine Arbeitskolleginnen. Und dein Freund läuft im November ohne Mütze!“

Das schlechte Gewissen kam in Ina auf.

„Worüber würdest du dich freuen? Und übrigens: Du hast doch noch nie eine Mütze gehabt!

„Eine Hose könnte ich gut gebrauchen. Nachdem du mir so viele stibitzt hast.“

„Eine Hose?! Das ist sehr schwierig! Das schaffe ich nicht! Ich habe nicht mal ein Schnittmuster für eine Herrenhose!“

„Ein Hemd?“

„Oh, Valentin, ich bin keine Schneiderin, obwohl ich so gerne eine wäre! So gut bin ich noch nicht, dass ich dir Kleidung nähen kann! Denk dir eine Kleinigkeit aus – etwas, was du im Alltag gut gebrauchen kannst .Eine Tasche zum Beispiel?“

„Ich überlege es mir und sage dir noch Bescheid. Ich muss jetzt gehen, ich habe unvorstellbare Nackenschmerzen und muss noch kurz in die Apotheke…“

„Nackenschmerzen?“ Ina schaute ihn an, war aber mit Gedanken ganz woanders.

Die Art und Weise, wie sie das tat, deutete direkt darauf hin, dass sie sich gerade überlegte, ob sie etwas gegen diese Schmerzen mit ihrer Maschine tun kann.

„Bleib bitte hier und hol mir Dinkel aus der Küche. Die große, gepunktete Dose im Schrank, links.“

„Werden wir jetzt backen?“ – fragte Valentin erstaunt.

„Nein. Nähen, und zwar für dich!“

dinkelschal

Schenkt euren Lieben eine Extraportion Wärme!

Gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit kommt der Dinkelschal super als Geschenk an!

Die Anleitung unserer Autorin Christa Rolf für den wunderbaren Dinkelschal findest du HIER

Habt eine schöne kuschelige Zeit und viel Freude beim Nähen!

Sulky Kreativ Team

 

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