Flaschentasche.

Sommer ist eine herrliche Zeit, besonders wenn das Wetter mitspielt und wenn man ein paar Tage frei hat!

„Endlich ausschlafen!!“ – dachte Ina, nachdem sie ausnahmsweise nicht von dem Wecker geweckt wurde, sondern von den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen.

Sie frühstückte gemütlich und traf sich mit ihrer Tante in der Stadt. Sie schlenderten entspannt durch die Straßen, besuchten kleine Geschäfte und probierten Sommerkleider an.

Die Baronin probierte jede Menge Kleider an.

Sie verschwand gerade mit einem über dem Arm in der Umkleidekabine

„Ach, du meine Güte, Ina! Ich schwöre es, ich habe überhaupt nichts zum Anziehen! Dieses Kleid ist doch wie für mich gemacht! Schau, bitte!“

Und schon lief sie durch den Laden und präsentierte sich von allen Seiten. Im Vorbeigehen griff sie noch nach einem riesigen Strohhut und setzte sich den auf den Kopf.

„Das schreit doch nach einem Ausflug! Wir beide im Cabrio, der blaue Himmel, die Sonne scheint – ein Traum! Kindchen, such dir doch auch etwas Hübsches aus!“

„Das ist sehr lieb von dir, aber ich brauche nichts! Du siehst bezaubernd aus! Ein Ausflug bei dem Wetter wäre tatsächlich total schön!“

„Erzähl dem Onkel nichts.“ – flüsterte Baronin noch an der Kasse.

Ina nickte und tat so als ob sie ihren Mund mit einem Schlüssel abschließen würde und lachte.

„Sollen wir morgen wirklich am Fluss picknicken?“ – fragte sie. „Ich kümmere mich um Getränke und Kuchen…aber nur, wenn du mich noch in den Stoffladen begleitest! Der ist hier direkt um die Ecke!“

„Was möchtest du heute noch nähen?“ – fragte die Baronin neugierig.

„Ah, weißt du – die Idee habe ich schon lange im Kopf! Ich muss immer so viele Flaschen in die Wohnung schleppen. Beim Sport brauche ich unbedingt etwas zum Trinken und bei der Arbeit. Keine Tasche ist dafür in der Wirklichkeit geeignet, um Getränke zu transportieren. Letztens ist mir sogar eine Flasche ausgelaufen und sogar mein Handy hat was abgekriegt! Also dachte ich, dass ich mir eine Flaschentasche einfach selber nähe. Für unseren Ausflug wäre sie doch perfekt!“

„Taschenflasche? Flaschentasche?“ – Baronin zog ihre Augenbrauen hoch.

Aber Ina hörte ihr nicht mehr zu, sie stand wie hypnotisiert vor dem Schaufenster des Stoffladens und starrte die wunderschönen, blauen Stoffe an. Das Nähfieber war ausgebrochen.

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Der Sommer macht durstig! So lassen sich Getränke komfortabel und stoßgeschützt transportieren!

Die Anleitung für unsere Flaschentasche kannst du HIER herunterladen.

Autorin: Christa Rolf

Flaschentasche nähen

Erdbeerzeit!

Die Baronin zog sich bereits zum dritten Mal um und war gerade dabei das vierte Kleid aus dem Schrank zu holen als ihr Mann rief: „Liebchen! Wir warten!“

Sieben Hüte lagen schon auf dem Bett, vier Paar Schuhe und acht Handtaschen.

„Jaaa! Ich komme! Ich komme schon!“

Der Baron verschränkte seine Hände hinter dem Rücken und spazierte hin und her den Flur entlang.

Ina und Valentin warteten ebenso und langweilten sich auf dem Sofa.

„Da bin ich!“ rief Baronin fröhlich und lief die Treppe runter. „Voilà! Wollen wir?“

„Du siehst zauberhaft aus!“ lobte Baron seine Frau und küsste ihre Hand.

Ina sagte nichts. Ein rotes Seidenkleid und Schuhe mit Absatz waren vielleicht nicht das beste Outfit für eine Erdbeerernte. Jeder muss es selber wissen. Ehrlich gesagt – sie wollte einfach endlich fahren.

Bewaffnet mit großen und kleinen Körben stiegen alle in den großen, weißen Kastenwagen „Reparaturen aller Art“ ein und fuhren aufs Land.

„Ich bin so aufgeregt! Selberpflücken! Frische Luft! Natur!“ plapperte die Baronin pausenlos.

„Das wird sicherlich lustig“ dachte Valentin.

„Aaa, da ist der Bauernhof schon!“ Die Werbung war nicht zu übersehen – die rote Säule begrüßte sie schon am Ortseingang.

Die Baronin stieg aus und merkte sofort, wie ihre Absätze in der weichen Erde versanken.

„O!“ Sagte sie nur leicht verwundert und versuchte den restlichen Weg auf Zehenspitzen zu laufen.

„Schaut euch das mal an! Sooo viele Erdbeeren!“ Ina freute sich schon auf die Ernte.

Onkel von Nichtstun pflückte die erste Frucht.

Fragraria meine Lieben, gilt seit Jahrtausenden als ein Symbol für Anmut und Schönheit, Verlockung und Verführung und hat es sogar in die Literatur geschafft!“ erzählte er und steckte sich die Erdbeere genüsslich in den Mund.

„Nicht dass der Bauer uns vorher und nachher wiegen muss!“ scherzte Valentin.

 

„Was machen wir eigentlich mit den ganzen Erdbeeren?“- fragte Valentin auf dem Nachhauseweg.

„Die Hälfte frieren wir ein!“ Ina hatte sofort tausend Ideen. „Daraus machen wir ein leckeres Sorbet! Aus den frischen mache ich die himmlische Erdbeer-Joghurt Torte und…“

„Ina! Ich möchte eine Erdbeertasche haben!“ unterbrach sie die Baronin.

„Mit Zucker und Sahne…Was sagst du? Eine Erdbeertasche?“

„Ja, ein kleines Täschchen. Eine niedliche Erdbeere, die sich ganz schnell in eine praktische Einkaufstasche verwandeln kann! Ich würde sie zu diesem Kleid tragen! Am Gürtel befestigen! Für spontane Einkäufe! Was meinst du, ist das machbar?“

An diesem Abend verschwanden die Frauen im Nähzimmer und die Männer in der Küche.

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Und wie ist das machbar!

Immer-dabei Tasche

Möchten Sie eine Tüte? – fragte freundlich die Verkäuferin.

„Ob ich eine Tüte möchte…das ist eine gute Frage!“ – Ina überlegte kurz.

„Selbstverständlich willst du eine, mein Kind, wie sonst willst du deinen Einkauf nach Hause bringen?“

„Tante, ich will keine Plastiktüten mehr kaufen! Das ist eine echte Umweltpest! So viele Sachen werden in Plastik verpackt – ich will das nicht!“

Die Schlange an der Kasse wurde immer länger und man hörte schon die ersten ungeduldigen Stimmen.

„Kaufen sie die Tüte oder nicht?“ – mischte sich die genervte Verkäuferin ein.

„Ja!“ – sagte laut die Baronin.

„Nein!“ – rief noch lauter Ina und packte energisch ihre Handtasche voll mit den Lebensmittel, die sie gerade gekauft hat. Kleinigkeiten steckte sie in die Jackentaschen, lächelte der Menschen kurz zu und drehte sich Richtung Ausgang.

„Ina, das ist doch albern!“ – zischte die Baronin durch die Zähne.

„Kannst du dich noch an unseren gemeinsamen Urlaub am Meer erinnern?“ – fragte Ina nachdenklich.

„Weißt du noch, wie viel Müll im Wasser herumschwamm? Du dachtest, das wären Riesenquallen! Das waren Plastiktüten!“

„Ach, ja…Erschreckend, nicht wahr? Aber weiß du, es gibt schon mal Situationen – man geht nur eine Kleinigkeiten besorgen und Ruck-zuck ist der Einkaufswagen voll! So wie heute!“

„Deswegen müsste man immer einen kleinen Stoffbeutel dabei haben! Immer!“

„Ooo, ich bitte dich Ina, die Wärmflasche hat zwar einen festen Platz in unserem Haus gefunden, aber zu den hässlichen Jute Beutel wirst du mich nicht überreden!“

„Tantchen… Wir nähen uns etwas Besonderes! Etwas Hübsches! Für Shopping Königinen unter uns!“

Und schon kugelten sich fast die beiden vor Lachen.

Zu Hause angekommen stürzte sich Ina sofort auf ihre Stoffsammlung.

„Für uns nur das Beste! In pink und rosa! Mit einem Spruch!“

„Oh, ja! Das sehe ich unheimlich oft in der Stadt! Wie wäre es mit Shopping? Schaffst du das mit deiner Nähmaschine?“

Ina zeichnete sofort die Schriftvorlage. Sie liebte ihre einfache, alte Nähmaschine und seitdem sie die Freihandtechnik erlernt und endlich verstanden hat, gab es für sie nichts Unmögliches. Die Baronin schaute ihr über die Schulter voller Bewunderung!

Shoppin Schriftzug

„Ina, und denk daran: das soll eine Tasche sein, die sich auch fix zusammenfalten und in der Handtasche verstauen lässt!“

„Trick Nummer 17! Ein Bändchen an der Seite! Such bitte etwas aus!“

Shopping1„Wie hübsch ist das denn?!“ – Baronin kam aus dem Staunen nicht heraus.

Shopping2

„Na, wenn das nicht ein Grund wäre, nochmal in die Stadt zu fahren! Guck mich nicht so an, Ina! Ich muss die Tasche doch testen!“ – fügte die Baronin rasch zu ihrer Verteidigung hinzu und verließ fluchtartig Ina‘ s Wohnung.

Shopping

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Eine leichte, hübsche Einkaufstasche, die immer dabei ist! Die Vorlage findet ihr hier als PDF zum Download: KLICK

Wir wünschen euch viel Freude beim Nähen!

Sulky Kreativ Team